Ursprung und Bedeutung des Begriffs CFO

Der Begriff CFO steht für Chief Financial Officer. Er wurde erstmals in den 1960er Jahren in den USA verwendet und geht zurück auf die Entstehung großer multinationaler Unternehmen und der damit verbundenen Notwendigkeit zur Schaffung einer Führungskraft für den finanziellen Bereich.

Inzwischen wurde erkannt, dass eine effektive Finanzführung eines modernen Unternehmen eine umfassendere Rolle erfordert, die über die traditionelle Finanzfunktion hinausgeht. Der Begriff CFO wird inzwischen weltweit verwendet und entspricht in Deutschland häufig dem kaufmännischen Leiter bzw. Finanzvorstand.

Typische Aufgabenbereiche eines CFO

Abhängig von der Größe und Komplexität eines Unternehmens, gehören zu den wichtigsten Hauptaufgaben eines CFO typischerweise:

  • Finanzanalyse und Finanzplanung
    Erstellung von Finanzplänen und Prognosen über die Entwicklung des Unternehmens um sicherzustellen, dass finanzielle Ziele überwacht und erreicht werden

  • Finanzmanagement
    Analyse und Erstellung von Entscheidungsvorlagen über Investitionen, Überwachung der Liquidität, Planung und Umsetzung von Finanzierungsmaßnahmen

  • Finanzberichterstattung
    Erstellung von Management Reporting und Bereitstellung von Kennzahlen zur Steuerung des Unternehmens (internes Rechnungswesen) sowie Überwachung und Erfüllung von Rechnungslegungsvorschriften in der Finanzbuchhaltung und Jahresabschlusserstellung (externes Rechnungswesen)

  • Finanzkommunikation
    Kontaktaufnahme und Kontaktpflege mit Investoren und Finanzierungspartnern sowie Aufbereitung und Bereitstellung von Unterlagen für Finanzierungsmaßnahmen

  • Controlling
    Kontinuierliche Weiterentwicklung des Controllings in Abhängigkeit von internen Anforderungen

  • Risikomanagement
    Identifizierung und Management von finanziellen Risiken

  • Entwicklung der Unternehmensstrategie
    Entwicklung und Umsetzung der Strategie in enger Zusammenarbeit mit dem CEO/Geschäftsführer und anderen Führungskräften

Die skizzierten Hauptaufgaben zeigen, dass der CFO insgesamt eine zentrale Rolle bei der Steuerung der wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens spielt und dass er maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.

Der CFO in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

In kleinen und mittleren Unternehmen wird der Begriff CFO allerdings häufig überhaupt (noch) nicht verwendet. Weitgehend ist darüber hinaus unabhängig von der Bezeichnung der Position aber auch eine entsprechende Stellenbesetzung noch nicht vergeben, die die oben dargestellten Hauptaufgaben abdecken würde.

Das kann zum einen an einem noch fehlenden Bewusstsein in den mittelständischen Unternehmen für die Bedeutung der dargestellten Aufgabenpakete liegen. Während der deutsche Mittelstand im Wesentlichen durch technische Macher geprägt ist, wird die Professionalisierung der Finanzfunktion häufig vernachlässigt. Allerdings können gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, beispielsweise die Existenz einer Finanzplanung, einer Finanzberichterstattung oder auch belastbare Beziehungen zu (potenziellen) Investoren für kleine und mittlere Unternehmen eine existenzielle Rolle spielen.

Andererseits ist häufig zu beobachten, dass geeignete Kandidaten, die die skizzierten Aufgaben abdecken könnten, im Kontext des Fachkräftemangel für kleine und mittlere Unternehmen überhaupt nicht verfügbar sind, oder dass der Umfang der Tätigkeiten eine Vollzeitposition noch nicht ausfüllen würde. Dieses Spannungsfeld wird absehbar zu einer noch zu lösenden Herausforderung für den deutschen Mittelstand führen.

Unsere Handlungsempfehlungen

  • Bewertung der Relevanz von typischen Aufgaben eines CFO für Ihr Unternehmen und Analyse ob ein Vollzeit-CFO einen Wertbeitrag leisten könnte

  • Gegebenenfalls Einstellung eines geeigneten CFO-Kandidaten beziehungsweise Verteilung von Aufgabenpaketen an bereits im Finanzbereich beschäftigte Mitarbeiter

  • Alternative Inanspruchnahme externer Berater für einzelne Aufgabenpakete